Vielarmige Freunde für Frühchen

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Viele von euch wissen ja inzwischen, dass ich einen Hang zum Helfen habe – von meiner Arbeit als ehrenamtliche Übersetzerin habe ich hier ja schon berichtet. Jetzt habe ich aber ein neues Projekt gefunden, für das ich mich wirklich begeistere: Oktopusse für Frühchen häkeln.

Viele Frühchen liegen im Inkubator und / oder sind an Maschinen angeschlossen, die unentwegt rütteln, piepsen und klappern. Nach der Zeit im Mutterleib landen sie plötzlich in einer grellen Welt aus lauten Geräuschen und je nachdem, wie schlecht das Neugeborene zurecht ist, dürfen Mama und Papa auch nur wenige Streicheleinheiten geben. Alles ist unbekannt und ein Freund wäre jetzt wirklich nicht schlecht.

Dafür sind die Oktopusse da. Ihre gekräuselten Arme fühlen sich für die Babys wie die Nabelschnur an und geben ihnen somit zumindest einen steten und treuen Halt. Wenn sich das Baby am Kuscheltier festhält läuft es auch weniger gefahr sich in den Kabeln zu verheddern oder sogar welche herauszuziehen. Die Okotpusse werden von Freiwilligen inzwischen fast weltweit hergestellt und verschenkt – alles ganz umsonst, um zu helfen.

Das Projekt begann in Dänemark nachdem Ärzte dort festgestellt hatten, dass Frühchen mit einem Okto-freund verbesserte Werte in den Bereichen Atmung, Herzfrequenz und Sauerstoffgehalt im Blut aufwiesen. Die Spruttegruppen (das Gründungsprojekt aus Dänemark) arbeitet mit Krankenhäusern zusammen, um dort Frühchen mit einzigartigen vielarmigen Freunden auszustatten, die sie dann später mit nach Hause nehmen dürfen.

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In Deutschland ist dieses Projekt leider noch nicht durchsetzungsfähig – es gibt zu viele Auflagen gegen die wir nicht ankommen. ABER ich häkel mit anderen Deutschen in der Gruppe für Österreich mit. Über eine Facebook-Gruppe  stehen wir in Kontakt zueinander, koordinieren unsere Sendungen und zeigen uns gegenseitig unsere Oktis, um Anregungen und Motivation zu schaffen. Es gibt hier aber auch eine Liste mit den Gruppen verschiedener Länder.

Wenn ihr mithelfen wollt, geht das auf verschiedene Weise: ein like auf der Facebook-Seite der österreichischen Gruppe oder von Spruttegruppen, es an häkelnde Freunde weitersagen oder am Besten; selbst einen Oktopus machen. Es gibt überhaupt keinen Druck, wenn man der Gruppe beitritt – man kann sich informieren und überlegen, ob man wirklich einen Oktopus beisteuern möchte. Ob es klappt oder nicht – der gute Wille zählt.

Die einheitliche Anleitung gibt es hier: Oktopus häkeln- Anleitung pdf, aber bitte beachtet, dass die Oktopusse zum Verschenken gedacht sind. Bitte nutzt diese Vorlage nicht, um sie weiter zu verkaufen, das würde dem Projekt schaden. Bei der Verzierung und der Farbe des Oktopusses ist jedem freie Hand gelassen, es ist jedoch nicht alle Wolle oder jedes Füllmaterial zulässig. Bei Fragen bitte fragen oder am Besten eine der Gruppen kontakieren, um die örtlichen Vorschriften zu erfahren.

Ich selbst habe bis jetzt zwei Stück geschafft, aber jetzt sind meine Finger schon ganz wund und ich mache ein paar Tage Pause.

Wir würden uns freuen, wenn ihr bei uns mitmacht! :)

XOXO

Sarah

3 Kommentare Gib deinen ab

  1. Das stimmt allerdings! Man kann die Oktis aber natürlich privat an Freunde mit Neugeborenen weitergeben 😉

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  2. Maria sagt:

    Super Idee. Schade das es in Deutschland nicht möglich ist. Aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.

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