Kleinvieh macht auch Mist

Ihr Lieben,

ich feile jetzt schon länger an diesem Eintrag und habe mehrere Versionen wieder verworfen. Das passiert mir öfter bei Themen, die gerne auf Gegenwind stoßen oder mir besonders wichtig sind. Heute geht es – mal wieder – um Nachhaltigkeit. In vielen meiner Rezepte versuche ich ein Bisschen auf den Wert von regionalen und saisonalen Zutaten einzugehen. Es gibt aber so viel mehr als das.

Seit einiger Zeit versuche ich möglichst von Wiederverwendung auf Reduzierung umzusteigen. Es geht hierbei um die Müll-Hierarchie, auf Englisch nennt sich das vollmundig „reduce, reuse, recycle“, also am besten reduzieren, dann selbst wiederverwenden und letztlich mit recycling zurück in den Wertstoffkreis bringen. Das hört sich alles sehr theoretisch an, aber ist in der Praxis recht simpel.

Erst mal scheint es widersinnig. Ich habe Sachen gekauft, um Müll einzusparen. Macht aber Sinn. Ich habe zum Beispiel seit knapp 10 Jahren das gleiche Set an Abschmink-Pads, die ich immer wieder in der Waschmaschine waschen kann. Damit habe ich schon unzählige Watte-Produkte eingespart. Inzwischen hat sich ein großer Haufen angesammelt; Flaschen, Dosen, Jutebeutel, Wassereis- und Eiswürfel-Formen und seit neuestem wiederverwendbare Strohhalme und Gemüsenetze zum Einkaufen. Manche Müll-Einsparungen brauchen aber nicht einmal neue Ersatzprodukte: ich arbeite seit vier Jahren in meiner Küche komplett ohne Küchenpapier. Wenn dann wirklich mal etwas daneben geht habe ich alte Trockentücher und Handtücher aussortiert und kleiner geschnitten, die je nachdem mit in den Müll (wenn zB kleine Scherben dabei sind) oder in die Waschmaschine wandern – weggeworfen hätte ich sie ja eh.

Alle diese Kleinigkeiten häufen sich und am Ende des Tages steht da ein Haufen Müll NICHT. Und das gibt mir einfach ein gutes Gefühl 😊

Ich möchte weder jemandem vorschreiben, wie er zu Leben hat, noch wie er konsumieren soll. Mir ist auch bewusst, dass eine Eingangsinvestition in die oft teureren, langfristig haltbaren Produkte nicht allen möglich ist, auch wenn sie sich auf lange Sicht durchaus lohnen. Offen gestanden bin ich schon mehr als glücklich, wenn auch nur ein einziger mit dem Fortschritt mitgeht und von Recycling weiter denkt in Richtung Wiederverwendung und schlussendlich Reduzierung. Jeder Mensch, der umdenkt, zählt. Kleinvieh macht halt auch Mist. 😉

Haltet die Ohren steif.

XOXO

Sarah

P.S. Das Bild hab ich in Spanien in den Las Médulas gemacht. Ich habe einfach kein Talent für Produktfotografie und möchte auch keine Werbung für bestimmte Produkte machen.

4 Kommentare Gib deinen ab

  1. Guten Morgen,
    ich habe natürlich den Vorteil mitten im Ruhrpott zu wohnen, da gibt es alles, was das Herz begehrt. Ich kann dir den Online-Shop „von Grünstadt“ empfehlen. Das muss dann zwar leider geliefert werden, aber die haben wirklich gute Produkte und vergleichsweise presiwert. Die haben auch Zahnputztabletten, an die wollte ich mich nämlich auch als nächstes wagen. Zum Versand kann ich nichts sagen, da ich das Glück habe den Laden fußläufig zu erreichen. Ich gehe dort sehr gerne hin weil es meiner Meinung nach einer der bezahlbarsten in Essen für diese Art von Sachen ist und die Qualität einfach passt.

    Ich denke es ist auch echt eine Sache der Generationen, dass das Bewusstsein steigt. Ich bin mit dem Wort Klimawandel groß geworden während meine Eltern noch fröhlich jeden Sonntag geholfen haben das Auto zu waschen :)

    Genieß das tolle Wetter!

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  2. Sarah, das Thema bewegt mich auch so sehr !!! Und ich freue mich über jeden kleinen Schritt, wie über verbot der einweg- Plastik in der EU seit gestern oder über die Gurken, die nicht mehr eingeschweißt werden !!!! Wir als 5- köpfige Familie arbeiten auch daran, weniger Müll, besonders Plastik zu produzieren und seit Monaten haben wir monatlich nur 1/2 gelben Sack auf der Straße am Tag der Müllabfuhr !!! Wir haben auch andere miteinbezogen und gebeten, mitzumachen. Viele denken so wie du und ich !!! Das ist schön das aller – positivste überhaupt ! Denn wirklich vieles kann nochmal und nochmal im Sinne der Natur wieder verwendet werden. Mein Kaffeesatz geht ins Gemüse Beet. Das Gemüse bauen wir im kleinen Garten selber an. Wenn schon irgendeine Verpackung im Haus landet, Basteln wir mit den Kids was. Es sind so viele Ideen, die wir in den letzten Monaten gesammelt haben. Es reicht nur: Umdenken und konsequent bleiben. Aber das wichtigste ist : Umdenken ! Hab einen schönen Tag 💁🏻‍♀️

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    1. Liebe Anna,
      vielen, vielen Dank für den Kommentar! Ich bin leider noch nicht ganz so weit, da mir für manche Sachen leider als Student einfach das Budget fehlt. Aber genau das ist es halt, was ich den Leuten zu vermitteln versuche. Ist ja nicht schlimm, wenn man nicht gleich perfekt ist, aber nur wer anfängt und umdenkt kann einen Unterschied machen :) Bezüglich Einweg-Plastik bin ich vor allem sehr gespannt wie die Getränke-Hersteller das lösen werden, denn nur die Hartplastik-Flaschen sind für Mehrweg geeignet.
      Mein nächster Schritt sind noch weitere Veränderungen in der Küche und im Bad, da werde ich mal schauen ob ich mich an die Unverpackt-Läden wage, wo ich es mir leisten kann.

      Lieben Gruß,
      Sarah

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      1. Im Gegensatz zu Küche fand ich Bad so schwierig ! Wir nutzen Seife zum Haare waschen und Seife zum Körper waschen, das können wir noch im Laden kaufen. Schwieriger ist es mit der Zahnpasta . Eine Creme kann man auch im Glas kaufen , aber Zahnpasta gibt es nur zu bestellen … unverpackte Läden gibt es in Herford noch nicht …wir versuchen aber das beste draus zu machen , was sich hier anbietet. Ich verstehe dich so gut – als Studenten haben wir auch ganz anders gelebt. Aber es ist immer für mich so positiv zu wissen, dass es so vielen Leuten wichtig ist. Wie sich das weiterentwickelt , bin ich auch sehr gespannt . Und dass Einweg – Plastik endlich zum Thema in der großen Politik wird, macht mich sehr optimistisch was die Umwelt angeht 👌

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