Ich bin auf meine ganz eigene Art Umweltaktivistin. Umweltaktivisten werden in den Medien oft als Menschen mit Rastalocken, Kleidung aus Biobaumwolle und Jutebeuteln abgestempelt. Baumumarmer, Pazifisten und Verrückte. Klar, solche Leute gibt es ja auch wirklich, aber die meisten von uns sind doch eher durchschnittlich.
Wie kam ich überhaupt dazu? Nunja, ich bin auf dem Dorf aufgewachsen. Als Kinder haben wir im Dreck gespielt, sind auf Bäume geklettert und haben auf Heuballen gehockt. Wenn ich Hunger hatte konnte ich einfach ein paar Pflaumen vom nächsten Pflaumenbaum pflücken und ich habe mir mehr als ein Mal Bauchschmerzen geholt, weil wir uns mit zu vielen Kirschen vollgestopft haben. In der Grundschule habe ich mich an etwas Gemüse versucht (ich habe noch nie so winzige Möhren gesehen) und bis ich mit 22 Jahren nach Amerika geflogen bin habe ich noch nie Hackfleisch im Supermarkt gekauft, sondern kannte nur das aus der Schlachtung von Verwandten. Erst seit ich in einer Stadt wohne und mit Stadtmenschen in kontakt bin weiß ich, wie privilegiert ich eigentlich aufgewachsen bin. Auch heute noch liebe ich es draußen zu sein, zu Wandern und frische Äpfel direkt von Apfelbaum aus dem Garten zu essen. Du kannst halt das Mädchen aus dem Dorf nehmen, aber nicht das Dorf aus dem Mädchen.
Leider, ist die Umwelt, die ich so liebe, im Wandel. Lange habe ich überlegt, wie ich meinen Teil dazu beitragen kann vielleicht zumindest eine kleine Veränderung zum Besseren zu schaffen. Geld konnte ich nicht beisteuern und da ich wegen der Uni immer wieder mal auf dem Land und mal in der Stadt bin machte auch ein Einsatz vor Ort wenig Sinn. Was konnte ich also tun? Da ich schon immer glaube, das die größte Macht in Information, Bildung und Worten liegt und ich fließend Englisch spreche habe ich beschlossen eine Stelle als ehrenamtliche Übersetzerin zu suchen. Das kann ich von überall aus machen, ich brauche nicht mehr als ein Bisschen Zeit, meinen Laptop und Internet.
Dann begann die Suche nach der richtigen Organisation: einige waren mir zu extrem, andere zu spezialisiert. Letztendlich bin ich über die Ian Somerhalder Foundation gestolpert. Eine noch recht junge Organisation, die in sehr vielen Punkten genau meine Meinung wiederspiegelt. Seit einem Jahr bin ich nun Mitglied des großartigen Übersetzungsteams für Deutschland und habe in der Zeit sehr viel gelernt, tolle Menschen kennen gelernt und knapp 40 Beiträge übersetzt. Manche der Artikel und Geschichten, die ich übersetze tun mir weh, manche bringen mich zum schmunzeln und die meisten regen zum Nachdenken an.
Meine ehrenamtliche Arbeit ist mir so in Fleisch und Blut übergangen, so selbstverständlich für mich, das mir erst vor Kurzem klar geworden ist: jep. Auch ich bin Umweltaktivistin.
Es muss ja nicht immer direkt Engagement sein, aber ein Bisschen informieren und ein kleines Bisschen hier und da die Gewohnheiten umstellen kann vielleicht einen Baum, ein Tier oder ein Kinderleben retten. Schaut euch doch mal bei uns um: Ian Somerhalder Foundation
XOXO
Sarah
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