Eine Szene, wie man sie in fast überall finden könnte.
Nur, dass ich nicht im heimatlichen Deutschland bin, sondern bei knapp unter 30 Grad auf einer Parkbank mitten in Spanien sitze und die letzten Sonnenstrahlen genieße. Hier wohne ich jetzt die nächsten fünf Monate. Klar, für mein Spanischstudium ist es super hilfreich die Sprache endlich besser zu sprechen und die Kultur hautnah zu erleben, aber warum zieht es mich anscheinend immer wieder in die Ferne? Ich liebe schließich meine Heimat und es ist mir auch nicht leicht gefallen wieder weg zu gehen. Trotzdem juckt es mich in dem Fingern einen Flieger zu buchen, sobald ich über andere Länder und Kulturen lese. Neben meiner absoluten Neugierde und Faszination für gelebte Geschichte gibt es aber noch einen anderen Grund.
Eigentlich ist es ganz einfach: wenn ich im Ausland bin, bin ich für die Leute dort noch ein unbeschriebenes Blatt, eine unbekannte Größe. Ich kann sein was und wer ich will. Das ändert natürlich nichts an meinem Charakter, aber je nachdem, wo ich bin, bin ich auch wieder ein Bisschen anders. Amerika-Sarah ist spontaner als Deutschland-Sarah und Tanten-Sarah ist verantwortungsbewusster als Party-Sarah und so weiter. Alle diese Versionen von mir sind aber letztendlich was mich ausmacht. Wer ist also Spanien-Sarah? Bis jetzt habe ich noch keine Ahnung! Aber ich bin ziemlich gespannt es herauszufinden. Manchmal reicht es schon mit anderen Menschen zusammen zu sein, um sich anders zu verhalten. Man ist dadurch nicht zwingend „falsch“, sondern man passt sich seinem Umfeld einfach etwas an. Das Land zu wechseln schmeißt einen da praktisch direkt ins kalte Wasser. Manche Versionen von mir mag ich auch lieber als andere. Ich glaube das ist ganz normal. Man muss sich aber auch nicht entscheiden, denn letztendlich sind die Summe aller Versionen schließlich der Mensch selbst.
XOXO
Sarah
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